Wer wir sind und was wir wollen

Die Schweizer Medienlandschaft schrumpft seit Jahrzehnten. Gab es in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch unzählige unabhängige Tageszeitungen, exi­stieren heute noch fünf grosse Medienhäuser, die die Inhalte unserer Zeitungen bestimmen, und nur selten sind deutlich unterschiedliche Positionen feststellbar. Eine unabhängige und umfassende Meinungsbildung – für die direkte Demokratie unerlässlich – ist so nicht mehr gegeben. Man serviert uns einen medialen Einheitsbrei, auch wenn die Pressefreiheit zu unseren unbestreitbaren Grundrechten gehört. Es fehlt die ­nötige Meinungsvielfalt.

Weiterlesen >

Hauptartikel der aktuellen Ausgabe

Nr. 14/15 vom 28. August 2024

von Robert Hofmann

Editorial

Tagtäglich werden wir mit Informationen bombardiert. Eine Meldung jagt die andere, und die Welt scheint immer verheerender zu werden. Wäre sie so, wie uns die Massenmedien suggerieren, bestünde «ein ständiger Kampf zwischen Gut und Böse». Diese Sichtweise ist undifferenziert und naiv. Es gibt immer Grautöne, und beim näheren Betrachten ist, um auf dieser Ebene zu bleiben, das angeblich Böse vielleicht gar nicht so böse und das Gute gar nicht so gut. Wer hat schon das Recht, zu entscheiden, wer auf der richtigen Seite der Geschichte steht, wenn es so etwas  überhaupt gibt?

Mit den Aufgaben des täglichen Lebens konfrontiert wie Beruf, Familie, Erziehung, Schule etc. sind wir bei unserer begrenzten Zeit darauf angewiesen, seriös und ausgewogen informiert zu werden. Gefahr besteht, dass die knappe Zeit eine vertiefte Auseinandersetzung über aktuelle Themen kaum zulässt. Um so grösser ist die Verantwortung der Medien, ausgewogen und nicht einseitig zu berichten, verschiedene Standpunkte zu präsentieren und dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich so seine eigene Meinung zu bilden. Diese journalistische Sorgfaltspflicht erfüllen einige Medien nicht. Zwar publizieren sie sporadisch den einen oder anderen Artikel, der der offiziellen Meinung entgegensteht, aber in der Fülle der Informationen schlicht untergeht. 

 

Artikel lesen >

Weitere Artikel